Das «PTA-Village»

Was wir vorhaben

Das seit 30 Jahren bestehende Wohnheim in La Neuveville soll sich in das «PTA-Village» verwandeln, in ein inklusives Dorf, wo sich Menschen mit und ohne Behinderungen begegnen, wo Generationen aufeinandertreffen und wo gearbeitet, gewohnt, gelebt wird.

Das «PTA-Village» wird auf der nördlichen Seite der Hauptstrasse entstehen, wo sich bereits heute die meisten Gebäude der Institution befinden. Das durch die Hauptstrasse Biel–Neuenburg abgetrennte Seehaus wird abgestossen. Herzstück des «PTA-Village» ist das Wohnheim, das aus teilsanierten und aus neuen Gebäuden gebildet wird. 

Das Projekt sieht 50 Zimmer für 50 Bewohnerinnen und Bewohner vor, verteilt auf acht Wohngruppen und vier autonome Kleinwohnungen für betreutes Wohnen. Zu den Wohngruppen gehört jeweils ein Aussenbereich für gemeinsame Aktivitäten. Als verbindendes Element dient der Dorfplatz mit einem Bistro, einem Brunnen und vielen Sitzgelegenheiten. Hier läuft man sich über den Weg, trifft sich zu einem spontanen Schwatz oder beobachtet bei einem Kafi das Geschehen.

Das «PTA-Village» schafft einen Ort der Begegnungen: Über 100 Menschen leben und arbeiten im Village. Zudem werden sich täglich bis zu 50 Besucherinnen und Besucher im «PTA-Village» aufhalten. An einem normalen Tag kreuzen sich also die Wege von rund 150 Personen mit und ohne Behinderungen. Hinzu kommen spezielle Anlässe, bei denen mit noch viel mehr Anwesenden im Village zu rechnen ist. 

Für ein Plus an inklusiven Begegnungen ist in Zusammenarbeit mit interessierten Organisationen vorgesehen, zusätzlichen Wohnraum ins Village zu integrieren. Dieser Wohnraum ist nicht Teil des von der PTA Biel finanzierten Projektes und soll die wirtschaftliche Tragbarkeit des Projektes «PTA-Village» verbessern. Dieser zusätzliche Wohnraum zur Förderung der Inklusion wird nur gebaut, wenn die entsprechenden Finanzierungszusagen Dritter vorliegen.

Schwerpunkte des Projekts

Das «PTA-Village» setzt sich aus zwei bestehenden Gebäuden (Jurahaus und Villa, im vorderen Teil Richtung Hauptstrasse) und drei pavillonartigen Neubauten zusammen. Beim Jurahaus bleibt der historische Teil erhalten. Er wird mit einem neuen Anbau für den Gemeinschaftssaal im Parterre und Wohnungen im Obergeschoss erweitert. Die Villa wird saniert. Im Erdgeschoss der drei Neubauten befinden sich Ateliers und gemeinschaftliche Räume. In den Obergeschossen wird gewohnt.

Aktive Wohn- und Lebensräume

Das «PTA-Village» schafft Lebensräume, die ein aktives und gemeinsames Leben für Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglichen und fördern.

8 Wohngruppen mit grossräumigen Lebenszimmern

Die Behörden schreiben eine Zimmergrösse von mindestens 12m2 vor. Menschen im Rollstuhl bietet dies allerdings kaum Bewegungsfreiheit. Die Wohnräume im «PTA-Village» sollen deshalb eine bessere Privatsphäre und Lebensqualität haben. Sie sind hell gestaltet und erinnern durch ihre Form und mit einer Grösse ab 18m2 an kleine Studios, die Platz für Hobbys und Privatleben bieten.

4 Wohneinheiten für gemeinsames oder teilautonomes Wohnen

An die Wohngruppen werden neu auch Wohnungen für Menschen mit Behinderungen angegliedert, die über private Zugänge, eigene Nasszellen sowie eine Kochnische verfügen. Geplant sind zwei 2½-ZimmerWohnungen für Paare oder Mini-Wohngemeinschaften sowie zwei Studios (1 ½ Zimmer) für teilautonomes Wohnen. Die Bewohnenden dieser Wohnungen sollen sich als Teil der Gemeinschaft fühlen und gleichzeitig Raum für ein eigenständigeres Leben erhalten.

Angebote für Bewegung und körperliches Wohlbefinden

Auch für Menschen mit Behinderungen sind Bewegung und das Spüren des eigenen Körpers wichtig. Im «PTA-Village» sollen sich alle Bewohnenden wohlfühlen können. Vorgesehen sind ein Therapiebereich mit einem Whirlpool und einer Entspannungs-Schwebebadewanne sowie behindertengerechte Einrichtungen für Fitness, Physio und Massage. Durch die externe Vermietung können Unterhalt und Betrieb dieser Infrastruktur mitfinanziert werden. 

Sinnstiftende Arbeit

Das «PTA-Village» bietet sinn- und identitätsstiftende Arbeitsplätze, die Struktur und Erfüllung in den Alltag von Menschen mit Behinderungen bringen. Verschiedene Tätigkeitsbereiche sollen ein aktives, den individuellen Möglichkeiten entsprechendes Mitwirken am Betrieb des «PTA-Village» ermöglichen. So können Bewohnerinnen und Bewohner lebensnahe Arbeiten und Aufgabenbereiche mit sicht- und erlebbarem Nutzen übernehmen.

Arbeitsatelier Gastroküche mit Bistro

In unmittelbarer Nähe zum Dorfplatz entsteht im Anbau des Jurahauses eine barrierefreie Gastroküche zur Bewirtschaftung des Bistros und des Aussenbereichs. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden hier die Möglichkeit haben, sich am Koch- und Servicebetrieb zu beteiligen. Zudem entsteht so ein Begegnungsort für Treffen mit Angehörigen und Bekannten oder für spontane Begegnungen mit Nachbarinnen, Spaziergängern und Menschen aus La Neuveville und der Umgebung. 

Tierpark als behindertengerechter Arbeitsbereich

Die Interaktion mit Tieren ist für Menschen mit Behinderungen wertvoll und wichtig. Der kleine Tierpark des «PTA-Village» bietet ihnen die Möglichkeit, sich aktiv bei der Tierpflege und dem Unterhalt einzubringen; es muss gefüttert, gebürstet, gemistet und gefegt werden. Die bestehenden Gehege werden zu einem attraktiven, artgerechten Kleintierzoo erweitert, der den Ansprüchen von Menschen mit Behinderungen entspricht und auch Gäste zum Verweilen einlädt. 

Therapie- und Rückzugsraum im Atelierbereich

Das «PTA-Village» wird den Bewohnenden auch während ihrer Tätigkeiten die Möglichkeit zu einer kleinen Auszeit bieten. Bei den Neubauten ist den Arbeits- und Atelierbereichen im Erdgeschoss daher jeweils auch ein «Time-out-Raum» angegliedert.

Mehrzweckraum inkl. Betriebseinrichtung

Bunte Feste, Chorproben, Discos oder Konzerte sorgen für besondere Momente, die den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner auflockern. Im neuen Anbau des Jurahauses ist dafür ein multifunktionaler Raum vorgesehen. Dank einer entsprechenden Infrastruktur kann dieser auch für interne Schulungen und für externe Veranstaltungen wie Firmenanlässe, Tagungen oder Workshops genutzt werden.

Belebter Begegnungsort

Das «PTA-Village» hat Dorfcharakter. Die Gartenlandschaft mit offenen Wegen schafft Berührungspunkte mit der Umgebung. Verschiedene Gestaltungselemente laden Menschen von inner- und ausserhalb des Wohnheims zum Verweilen ein.

Bewegungs- und Erlebnisplatz

Für Bewohnende und Gäste ist ein behindertengerechter Bewegungs- und Erlebnisplatz mit Schaukeln, grossem Sandplatz und viel Raum zum Austoben und Entdecken vorgesehen. Der Spielplatz soll aber auch Kindern aus der Nachbarschaft Freude bereiten und so zu einem munteren Begegnungsort werden.

Lagerplatz und Feuerstelle

Natürlich dürfen in einem Wohnheim mit Bezug zur Pfadi ein kleiner Lagerplatz und eine Feuerstelle nicht fehlen. Kleinere Pfadigruppen aus anderen Regionen sollen im «PTA-Village» ihre Zelte aufschlagen, sich mit Bewohnerinnen, Bewohnern und anderen Gästen am Lagerfeuer austauschen und bei Aktivitäten mitmachen können.

Dorfplatz

Im Herzen des «PTA-Village» befindet sich der Dorfplatz. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten im gedeckten Aussenraum, ein Brunnen und viel Raum für Spontanes und herzliche Begegnungen machen ihn zu einem neuen Treffpunkt in La Neuveville. Der Dorfplatz ist Dreh- und Angelpunkt des «PTA-Village».

Drittfinanzierter Wohnraum

Um ein alltägliches Zusammenkommen von Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern, ist geplant, zusätzlichen Wohnraum für Interessierte ins Village zu integrieren. Dieser zusätzliche Wohnraum zur Förderung der Inklusion wird nur gebaut, wenn die entsprechenden Finanzierungszusagen Dritter vorliegen. 

Das architektonische Konzept

Das Projekt «PTA-Village» wird vom Büro Dreier Frenzel Architecture + Communication aus Lausanne umgesetzt. Dieses hat sich in einem Einladungswettbewerb der Stiftung PTA Biel gegen vier andere Architekturbüros durchgesetzt. Gesucht war ein naturnahes Projekt, das die Inklusion fördert, die Geschichte und den Charakter des Wohnheims aufnimmt und sich harmonisch in die Nachbarschaft und das historische Ortsbild von La Neuveville einfügt.

Dem Team von Dreier Frenzel gelang es, eine in sich schlüssige Gesamtanlage zu konzipieren. Gebäude, Innen- und Aussenräume bilden im «PTA-Village» eine natürliche Einheit. Diese ist sichtbar und kann von den Bewohnenden mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Das Konzept hat die Fachjury und den Stiftungsrat von PTA Biel nicht nur in den Bereichen des Wohnens und Arbeitens, sondern auch in der Umgebungsarbeit und der ökologischen Bauweise überzeugt. Dreier Frenzel entwickeln einen architektonischen Ansatz, der an die heutige Welt, ihre Diversität und ihre Vielfalt und Komplexität angepasst ist. 2023 haben Dreier Frenzel im Triest Verlag das Buch «Social Loft» herausgegeben, das Fragen des zeitgenössischen, gemeinschaftlichen Wohnens behandelt.

Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur

Das Areal des PTA-Wohnheims befindet sich in den alten Jardins de Vaux. Im «PTA-Village » erhalten diese Gärten ein neues Leben. Als verbindendes Element erstreckt sich eine abwechslungsreiche Garten- und Grünlandschaft über das Gelände.

Flora
Flora

Die Bepflanzung besteht aus heimischen und klimaresistenten Arten. Sie sorgen für eine farbenfrohe Umgebung und setzen die verschiedenen Jahreszeiten spürbar in Szene. Über 60 Bäume, darunter Obstbäume, Buchen und Birken, spenden Schatten.

Fauna
Fauna

Belebt wird das «PTA-Village» auch durch eine Vielzahl von Wildbienen, Schmetterlingen, Vögeln und Eidechsen, die im Gemüsegarten, in den Kräuterbeeten oder in der Wildblumenwiese Nist- und Futterplätze finden.

Innenarchitektur
Innenarchitektur

Durch die Anordnung der flachen Neubauten rückt die Landschaftsarchitektur in den Fokus der Wahrnehmung – beim Aufenthalt im Freien, beim Blick aus der Wohnung oder von einer Terrasse. Ihre tragende Struktur besteht aus Balken aus lokalem Massivholz. Eine Mischung aus Holz und Lehmputz prägt Fassaden und Innenräume.

Inklusion
Inklusion

Das «PTA-Village» ist von allen Seiten frei zugänglich. Durch eine netzwerkartige und verspielte Wegführung wird das Village durchlässig und begünstigt spontane Treffen zwischen Bewohnenden, Mitarbeitenden und der Nachbarschaft.

Teilhabe

Im «PTA-Village» finden die Bewohnenden eine Aussenwelt vor, die sie zur Teilhabe und zum Erleben unterschiedlicher Aktivitäten ermutigt. Etwa bei der Bewirtschaftung der Gärten oder beim Naschen von Beeren.

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit

Beim Bau und Betrieb des «PTA-Village» sind durchwegs innovative, nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen geplant. Die Neubauten sind auf möglichst wenig Beton ausgelegt. Die Gebäudehüllen sind optimal isoliert.

Energiemanagement
Energiemanagement

Für Heizung und Warmwasser sind energiesparsame Luft-Wasser-Wärmepumpen vorgesehen. Bei der Beleuchtung sowie der Haustechnik werden energieeffiziente Geräte eingesetzt und auf allen geeigneten Dachflächen werden Fotovoltaik-Solarmodule installiert.

Nutzungsflexibilität
Nutzungsflexibilität

Die Wohneinheiten der Neubauten im «PTA-Village» sind modular aufgebaut. Sie können dem Bedarf angepasst werden. So kann etwa mit zwei zusätzlichen Wänden eine Sechser-Wohngruppe in eine Vierer-Wohngruppe und eine Drei-Zimmer-Wohnung umgewandelt werden.

Aufstockung
Aufstockung

Bauliche Anpassungsmassnahmen können ohne grossen Aufwand auch wieder rückgängig gemacht werden. Die Neubauten sind auch für eine spätere Aufstockung dimensioniert, die sich harmonisch in das architektonische Gesamtkonzept einfügt.

Ziel: 6'800'000 CHF zur Realisierung des «PTA-Village»
Aktuell gespendete Summe
1'461'370 CHF
Merci, dass du hilfsch!

Musik bringt uns zusammen. Wir lernen voneinander und lassen gemeinsam Neues entstehen. Grenzen verschwinden. Dinge wie Herkunft, Alter, Geschlecht oder auch Behinderungen treten in den Hintergrund. Das Verbindende ist tonangebend. Diesen Spirit spüre ich auch im Projekt «PTA-Village». 

Caroline Alves

Bieler Musikerin und Gewinnerin des «Swiss Music Award» in der Kategorie SRF 3 Best Talent (2021)